Zur langfristigen wissenschaftlichen Beobachtung der
Waldentwicklung wurde im Rahmen des ÖUB-Messnetzes des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin 2003 die Monitoringfläche SC0822 im
Stiftungswald im naturnahen Traubeneichen-Buchenwald eingerichtet.
Im Zentrum der wissenschaftlichen Untersuchungen
stehen die Veränderungen der Waldvegetation
(Erfassung der Bodenvegetation auf 30 dauerhaft verpflockten
10 m² großen Parzellen in H-Geometrie), insbesondere
der Baumartenzusammensetzung unter dem ausschließlichen
Wirken natürlicher Konkurrenz- und
Regenerationskräfte sowie die Zustandseigenschaften
des Oberbodens.
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Monitoringfläche SC0822 im Ökosystemtyp Moder-Traubeneichen-Buchenwald
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Eine der ersten Aktivitäten der Stiftung war es, das
ÖUB-Messnetz des Biosphärenreservates
Schorfheide-Chorin, den lokalen Gegebenheiten des
Stiftungswaldes entsprechend, anzupassen und auf
der Grundlage des abgestimmten Kataloges von
Beobachtungs- und Analysenparametern zu
ergänzen. Dazu hat die Stiftung im Jahr 2003 mit
Spendenmitteln in einem bewirtschafteten Kiefern-Buchen-Mischbestand mit der Monitoringfläche
SC0823 eine Vergleichsfläche zu SC0822
eingerichtet und aufgenommen (Erfassung der
Bodenvegetation auf 30 dauerhaft verpflockten
10 m² großen Parzellen in H-Geometrie).
Hier wird die Naturannäherung durch pflegende wie
auch nutzende Wirtschaftsaktivitäten langfristig
beobachtet.
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Monitoringfläche SC0823 im Ökosystemtyp Moder-Kiefern-Buchen-Halbforst
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Mit der Monitoringfläche SC0824, die ebenfalls 2003
mit Spendenmitteln eingerichtet und aufgenommen
wurde, soll die Entwicklung der Kiefernbestände auf
den Sandfeldern der Binnendüne im Stiftungswald
untersucht und langfristig dokumentiert werden
(Erfassung der Bodenvegetation auf 24 dauerhaft verpflockten
10 m² großen Parzellen in Linientaxation).
Die zum Vergleich im Gutswald Wolletz privat von
Familie Fiege angelegte Monitoringfläche SC0825
soll die durch forstlichen Eingriff initiierte
Verjüngungsdynamik im Vergleich zur natürlichen
dokumentieren (siehe Punkt 3b der Fachexkursion
in: 2011: Zehnjähriges Bestehen der Stiftung
Schorfheide Chorin).
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Monitoringfläche SC0824 im Ökosystemtyp Rohhumus-Kiefernforst
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Im Jahr 2009 wurde das System der Ökosystemaren Umweltbeobachtung auf den Stiftungswaldflächen um eine neue Komponente erweitert. Im Zichower Wald – die Stiftungsflächen liegen im gleichnamigen Naturschutzgebiet am Westrand des Randowtals in der Nähe von Gramzow – ist eine Flächenreihe auf einem Geländeprofil vom Talgrund bis zur Grundmoränenhochfläche (Parzelle 100) angelegt worden, die die selbstorganisierte Entwicklung von seltenen FFH-Lebensraumtypen langfristig wissenschaftlich beobachtet. Erwartet werden Aussagen darüber, wie sich Vitalität, Konkurrenzverhalten und Verjüngung der verschiedenen Baumarten im Prozess des Klimawandels verändern (Erfassung der Bodenvegetation auf 13 dauerhaft verpflockten 10 m² großen Parzellen in Kreuz-Geometrie). Kleinstandörtliche Bedingungen führen zur Ausbildung folgender Waldtypen:
- Bingelkraut-Winterlinden-Buchenwald (siehe Punkt 3b der Fachexkursion 2011)
- Waldziest-Eschen-Hainbuchenwald (siehe Probefläche Zichow I)
- Leberblümchen-Winterlinden-Hainbuchenwald (siehe Probefläche Zichow III)
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Waldziest-Eschen-Hainbuchenwald, im Vordergrund starker Feld-Ahorn |
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Leberblümchen-Winterlinden-Hainbuchenwald (im Hintergrund Wald-Feld-Grenze) |
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Die Zichower Naturwaldbestände sind wichtige Lernorte für die Entwicklung klimaplastischer Wirtschaftswälder (siehe auch Punkt 2 der Fachexkursion in: 2011: Zehnjähriges Bestehen der Stiftung Schorfheide Chorin).
Die laufende Betreuung der ÖUB-Flächen im Stiftungswald, die turnusmäßigen Wiederholungsaufnahmen und die Erstellung der Ergebnisberichte werden über Spendenmittel finanziert. |