|
|||||||||||
Start | Stiftung | Schrott im NSG | Altbäume | ÖUB | Jahres- berichte |
10 Jahre Stiftung | Baum des Jahres | Stiftungs- wald |
Waldumbau | Dank | Kontakt / Impressum |
2017 Fichte
|
Die Gemeine Fichte (Picea abies) - Baum des Jahres 2017 - fehlt von Natur aus im Baumartenspektrum des Stiftungswaldes. Ihr natürliches Hauptverbreitungsgebiet liegt in den Wäldern des klimatisch kühleren nördlichen Nadelwaldgürtels Eurasiens, in den europäischen Mittelgebirgen sowie in den Alpen und Karpaten. Dennoch ist sie im wärmeren und niederschlagsärmeren Tiefland aus forst- und jagdwirtschaftlichen Gründen in bodenfeuchteren Standortsbereichen in Gruppen und Beständen immer wieder angepflanzt worden, so auch in der Vergangenheit im Stiftungswald. Die Wahl der Fichte als Baum des Jahres 2017 hat den Anlass gegeben, über die Zukunft der im Stiftungswald vorhandenen, allerdings flächenmäßig sehr begrenzten Fichtenanpflanzungen nachzudenken. Da aus wirtschaftlicher Sicht die Fichte hier auf Grund der Niederschlagsarmut keine Bedeutung erlangen kann, ist ihre Rolle aus naturschutzfachlicher Sicht zu klären. Der Vorstand der Stiftung hat dazu die Entwicklungskonzeption des Stiftungswaldes wie folgt ergänzt:
Ein älterer Fichtenbestand auf reichem und bodenfrischem Standort ist vor einigen Jahren durch Sturm geworfen worden, an seine Stelle hat die Stiftung einen Mischbestand mit mehreren Buntlaubbäumen gesetzt, randlich wurden einige Fichten erhalten.(siehe PDF-Datei: "Exkursion in den Stiftungswald"* Exkursionspunkt 3a, Seite 13). Ein Fichten-Baumholzbestand (siehe Abbildung) wurde 2016 im Zuge der Waldumbauaktivitäten der Stiftung mit Winter-Linde unterbaut.
|
Die Winter-Linde (Tilia cordata) – Baum des Jahres 2016 - ist im Stiftungswald ein wesentliches Glied der Waldstrukturen. Südlich und westlich des Redernswalder Sees sind gut entwickelte Bestände mit Winter-Linde, Hainbuche, Buche und Trauben-Eiche auf nährstoffkräftigen Sanden und Tief-Lehmen anzutreffen. In der Exklave Zichower Forst tritt in solchen Beständen auf kalkhaltigen Böden noch Esche und Berg-Ahorn hinzu. So beherbergt der Stiftungswald auf größerer Fläche in mehrere Ausbildungsformen die heute selten gewordenen baumartenreichen Waldformen der Winterlindenmischwälder, in denen Winter-Linden Baumhöhen über 35 m erreichen können.
Die einzigartige Naturausstattung des Stiftungswaldes mit der Winter-Linde und der Umstand, dass diese in den heutigen Wirtschaftswäldern selten gewordene Baumart zum Baum des Jahres 2016 gewählt wurde, haben das Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Schorfheide-Chorin Professor Dr. Gerhard Hofmann mit Ulf Pommer zum Anlass genommen, in 2 Beiträgen auf die Verbreitung, Struktur, Artenvielfalt und Standortsbindung natürlicher Winterlindenmischwälder in Deutschland und deren Bedeutung für Waldbewirtschaftung und Naturschutz aufmerksam zu machen.
Hofmann, G. & U. Pommer: Die Winter-Linde (Tilia cordata MILL.) in den Wäldern Deutschlands Der Vorstand der Stiftung Schorfheide-Chorin hat folgend der Waldentwicklungskonzeption festgelegt, im Jahr 2016 mit einer Anpflanzung der Winter-Linde auf einer größeren Fläche den Natürlichkeitsgrad des Stiftungswaldes weiter zu erhöhen. Dazu wurde nach einer standörtlich geeigneten Fläche im Stiftungswald für diesen beabsichtigten Waldumbau gesucht. Nach Lage, Standort und Naturnähe beurteilt, fiel die Wahl auf einen ca. 1,5 ha großen naturfernen Fichtenreinbestand mit randlichen Gruppen von Kiefer und Sand-Birke auf nährstoffkräftigem Sand und Tieflehm. Nach einer im Herbst 2016 durchgeführten starken Bestandesauflichtung wurde zum Ausklang des Jahres unter dem lockeren Schirm der verbliebenen, nach Vitalität und Gesundheit ausgesuchten und damit als zukunftsfähig eingeschätzten Fichten eine Kultur mit vorherrschender Winter-Linde (10000 verschulte Pflanzen) und kleinen Gruppen von Vogel-Kirsche und Spitz-Ahorn begründet. Die Pflanzung erfolgte bodenschonend mit dem Pflanzlochbohrer im Verband 80 x 80 cm. Der schnelle verlustfreie Aufwuchs der Kultur wird durch einen wildsicheren temporären Zaun gewährleistet.Damit legt die Stiftung einen weitereren Grundstein für einen reich strukturierten wertvollen neuen Trittstein im Biotopverbund Welsetal - Redernwalder See, der fortan naturschutzfachlich günstige Wirkungen für Arten- und Strukturvielfalt im Stiftungswald entfalten kann durch die Kombination und das ungewöhnliche Zusammenwirken des
Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)- Baum des Jahres 2005
|